ZUKUNFTSORIENTIERTE UMGESTALTUNG DER OBERKIRCHER HAUPTSTRASSE

Die Oberkircher Altstadt befindet sich seit 2014 in einer umfassenden städtebaulichen Sanierungsmaßnahme, die durch Bundes- und Landesmittel gefördert wird. In einem Wettbewerb wurde nach den besten Lösungen für die Umgestaltung der Altstadt gesucht. Oberstes Ziel war es, die Wertigkeit der Altstadt als ganzheitliches Stadtbild weiterzuentwickeln und ihre Einmaligkeit sowohl für Bewohner als auch für Besucher erlebbar zu machen. Durch die Steigerung der Aufenthaltsqualität und des Einkaufs- bzw. Freizeiterlebnisses soll der Einkaufsstandort Oberkirch langfristig in seiner regionalen Bedeutung gesichert und gestärkt werden. Im gleichen Zug gilt es, die Wasser-, Abwasser-, Strom- und Gasversorgung zu modernisieren.

 

Priorität 1 – Neugestaltung Hauptstraße

Der Hauptstraße kommt hierbei eine zentrale Rolle zu, sie soll künftig das Erscheinungsbild und die Atmosphäre der Altstadt wesentlich bestimmen. Im anschließenden intensiven Planungsprozess wurde daher die Priorität der ersten Umsetzungsphase auf die Hauptstraße – von der Kreuzung Appenweierer Straße / Renchener Straße bis zur Einmündung der Josef-Geldreich-Straße – gelegt.

 

Das besondere Merkmal Oberkirchs – der Rundling – wird durch die einheitliche Pflasterung und Beleuchtungskonzeption hervorgehoben. Die bisher durch den Straßenverlauf getrennte südliche (Bachanlage, Bahnhofstraße und angrenzende Gassen) und nördliche (Kirchplatz und angrenzende Gassen) Innenstadt wird dadurch stärker vernetzt und durch die Einrichtung einer Fußgängerzone als eine Einheit betont.

 

Unter Downloads stehen Ihnen aktuelle Pläne zur Verfügung.

 

Was bisher geschah

Vermessung und Bestandsaufnahme (April 2016)
Vor dem eigentlichen Spatenstich der Umbaumaßnahme waren umfangreiche Vorbereitungsarbeiten durchzuführen. Bereits im April erfolgten die grundlegenden Vermessungsarbeiten von Straße, Höhenlagen, Eingängen, Versorgungsschächten und sonstigen Einbauten durch das Büro Zink Ingenieure GmbH aus Lauf. Diese Vermessung bildete die Grundlage
für alle weiteren Detailpläne der Umgestaltungsmaßnahme. Gleichzeitig wurden alle bestehenden Versorgungsleitungen
und Hausanschlüsse durch die Stadtwerke Oberkirch aufgenommen, um im Zuge der Baumaßnahme auch eine zukunftsorientierte Versorgung auszubauen und mögliche Anschlusserneuerungen mit den Hauseigentümern zu planen.

 

Reinigung und Inspektion der Abwasserkanäle (Mai 2016)
Es war der letzte Kanalcheck vor Baustellenstart, mit Spezialfahrzeugen rückte die Firma Kress aus Achern in Oberkirch an. Die Abwasserkanäle der Hauptstraße sowie Seitenstraßen und Hausanschlüsse wurden mittels Hochdruck gereinigt, um sie anschließend einer genauen Inspektion zu unterziehen. Eine Spezialkamera wurde dazu in die Kanäle eingeführt, um schadhafte Stellen zu untersuchen. Auf der Basis konnte im Nachgang geplant werden, welche Kanalbereiche während der Baumaßnahme erneuert oder saniert werden müssen. 

 

Beweissicherung der Gebäude (Mai 2016)
Vor Baustart ist es wichtig, ein Beweissicherungsgutachten zu erstellen, in dem Gebäude und Außenanlagen in der Nachbarschaft der Baustelle besichtigt und dokumentiert werden. Die Sachverständigen des Ingenieurbüros Bauland aus
Sinsheim besuchten dazu Ende Mai alle Grundstücke. Erfahrungsgemäß ist nicht mit Schäden an Gebäuden zu rechnen. Die Beweissicherung erfolgt vorsorglich, um die Rechte von Eigentümern und Bauherren zu sichern und es später zu ermöglichen,
einen eventuellen Einfluss der Bauarbeiten auf die Umgebung zu beurteilen.

 

Vorabmaßnahme Kreuzung Hauptstraße/Renchener/AppenweiererStraße (April/Juni 2016)
Im April und Juni 2016 erfolgte die Kanalsanierung im Kreuzungsbereich Hauptstraße / Renchener Straße / Appenweierer Straße durch die Firma Umwelttechnik und Wasserbau GmbH aus Frankfurt. Ein Aufbruch der Straße war dafür nicht
notwendig. Im ersten Schritt wurden die unterirdischen Kanäle saniert. Ab einem Innendurchmesser von 70 Zentimetern steigen die Bauarbeiter selbst in die Kanäle, um die defekten Stellen zu reparieren. Bei schmaleren Rohren werden diese Arbeiten
von Robotern ausgeführt. Im zweiten Schritt wurde in die Kanäle ein sogenannter Inliner eingebaut. Dabei handelt es sich um ein Glasfaser-Harz-Gemisch, das als Schlauch eingezogen und mittels Druckluft an die Kanalinnenwände gepresst wird. Mit Hilfe von UV-Licht härtet der Inliner zu einem festen Innenrohr aus. 

 

Bauabschnitte eins bis vier (seit Juli 2016)
Nach dem Spatenstich am 02. Juli 2016 startete am 04. Juli 2016 die eigentliche Umgestaltungsmaßnahme. Die Firma Schleith aus Umkirch rückte mit ihrer Kolonne um den Baustellen-Polier Frank Langlitz und schwerem Gerät in Oberkirch an. Zunächst wurde der Asphalt in einer Tiefe von etwa 20 Zentimetern in einem Arbeitsschritt abgefräst und das Material abtransportiert. Anschließend begannen die Tiefbauarbeiten. Bis zu drei Meter wurde der Boden aufgegraben, um die Abwasserhausanschlüsse
sowie Abwasserkanäle zu sanieren und wenn notwendig zu erneuern. Gleichzeitig wurden neue Wasser-, Gas- und Stromleitungen von den Stadtwerken Oberkirch verlegt und schadhafte Hausanschlüsse erneuert. Eine enge Kooperation
zwischen ausführenden Firmen, Stadt und den Hauseigentümern und Anliegern ist dabei sehr wichtig zur Abstimmung von einzelnen Arbeitsschritten (beispielsweise wenn beim Leitungsumschluss das Wasser kurzzeitig abgestellt werden muss).
Tiefbauarbeiten sind generell nicht exakt planbar, da sich die tatsächlichen Begebenheiten erst nach Aufbruch der Straße wirklich zeigen. Viele Grabarbeiten, die mit Baumaschinen durchgeführt werden sollten, mussten mühsam in Handarbeit mit Schaufel und Spitzhacke erledigt werden, weil der Abbruch von grobem Steinmaterial ansonsten intakte Leitungen beschädigt hätte. Zahlreiche ältere Leitungen lagen nicht an den in Plänen gekennzeichneten Stellen, sodass zusätzliche Grabarbeiten und Verlegungen notwendig waren. Aufgrund von historischen Funden mussten mehrfach die Denkmalschutzbehörden hinzugezogen werden.

 

Nach Abschluss der Tiefbauarbeiten in den jeweiligen Bauabschnitten folgte die Verlegung des Natursteinpflasters durch die Firma Krasiqi aus Kehl. Detaillierte Informationen zu Herkunft, Verlegearbeit und Bearbeitung der Pflastersteine sowie zum Aufbau des Fugenbildes finden Sie in der Rubrik Die Pflasterung.

 

Die Bauabschnitte eins und zwei sind bereits abgeschlossen, ebenso der neue Platz am August-Ganther-Brunnen. Die Fertigstellung der Pflasterung im dritten Abschnitt steht kurz bevor. Im vierten Bauabschnitt sind alle Tiefbauarbeiten fertiggestellt und die Randsteine zur Abgrenzung zwischen Fahrbahn und Gehwegen verlegt. Die Asphaltierung des Straßenbereiches erfolgte am 12. und 13. Juni 2017. Abschließend werden hier aktuell die restlichen Gehwege abgerissen und bis etwa Anfang Juli geplastert.


Ausblick

Mitte Juli startet der fünfte und letzte Bauabschnitt mit der Abfräsung des Straßenbelages. Der Tiefbau konzentriert sich zunächst auf den Bereich zwischen Bärengasse und Stadtgartenstraße, sodass die Hauptstraße zunächst bis zur Stadtgartenstraße weiterhin befahrbar bleibt. Später muss auch dieser Bereich voll gesperrt werden. Die Pflasterung folgt dem Tiefbau entsprechend nach. Fußläufig sind alle Geschäfte weiterhin erreichbar.

Die Ampelanlage an der Mediathek ist zukünftig nicht mehr notwendig und wird abgebaut. Lediglich eine Fußgängerampel zwischen Marktplatz und Mediathek verbleibt und sorgt für die sichere Überquerung der Straße.

Noch vor den Sommerferien beginnt der Aufbau der neuen Straßenbeleuchtung, beginnend in der Kreuzung Appenweierer / Renchener Straße. Die Architekturbeleuchtung folgt nach den Sommerferien.

Der Abschluss ist Baumaßnahme ist im November 2017 geplant. Freuen Sie sich auf viele Überraschungen und feiern Sie dann mit uns ein großes Fest zur Einweihung unserer neuen Oberkircher Hauptstraße.

 

 

 

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